Corporate Citizenship


Soziales Engagement vor Ort

Funktionierende Geschäfte werden nur in funktionierenden Gesellschaften gemacht. Ein gutes Umfeld ist die Basis unternehmerischen Erfolges. Ein funktionierendes Gemeinwesen beginnt im Dorfleben, geht über regionale Entwicklung und reicht bis zu internationalen, fairen Handelsbeziehungen. Unternehmerische Verantwortung bezeichnet man hier als „Corporate Citizenship“. Bei SECO gibt es eine Reihe konkreter Maßnahmen in diesem Bereich:

Cote d´Ivoire 2018
Krankenstation: In 2018 eröffnete SECO bei der Ginning-Fabrik in Ouangolo eine Krankenstation. Sie dient nicht nur zur Versorgung und Behandlung der eigenen Fabrikarbeiter, sondern steht auch für die lokale Bevölkerung zur Verfügung. So können sich hier die Dorfbewohner untersuchen und behandeln lassen. Die meisten Krankheiten sind Malaria, Magen- oder auch Atembeschwerden.
In der Klinik gibt es sieben Ärzte und Schwestern, die alle Angestellte von Olam sind. Es werden Ernährungsmaterialien und Medikamente von Olam und der Nichtregierungsorganisation IDEAL zur Verfügung gestellt. Die Klinik hat auch Motorräder, mit denen Frauen und Kinder aus der Umgebung zur Klinik gebracht werden.
Die Krankenbehandlung ist für Kinder von ein bis sechs Jahren kostenfrei. Ältere Patienten müssen bezahlen, allerdings liegen die Behandlungskosten bei moderaten zwei bis vier Euro, je nachdem welche Untersuchung und Medizin eingesetzt wird. Größere Operationen müssen weiterhin in der nächsten Vollklinik, die rund 30 km entfernt ist, durchgeführt werden.
Wasserpumpen: Um weitere Farmer und Villages an sich zu binden, hat SECO vier Wasserpumpen in der Region gebaut und acht repariert. Für 2019 sind weitere in der Planung. Damit gibt man konkrete Hilfe direkt vor Ort, denn oft müssen die Frauen weit laufen, um Wasser zu holen und aufzubereiten. Die Zeitersparnis kann so für andere Zwecke genutzt werden, z.B. für die Bewirtschaftung der Äcker und Felder.
Ali Sogodogo, Head of operations, verweist auch auf den konkreten Geschäftsnutzen für die Baumwollindustrie: „Zum Beispiel finde ich manchmal eine Region, in der die Bedingungen für die Baumwollproduktion gut sind, wo es Potenzial gibt. Aber wegen lokaler Probleme können die Leute keine Baumwolle anbauen: Oft ist es so, dass es kein Wasser gibt. Menschen brauchen aber trinkbares Wasser, damit sie dort ansiedeln, Häuser bauen, eine kleine Siedlung gründen und schließlich Baumwolle anpflanzen. Hier kommt meine Kollegin Josia ins Spiel: Sie gab mir Stellen für Wasserpumpen an, so dass wir nach deren Errichtung dort nun anpflanzen können. Die Firma gab Geld für den Bau der Pumpen und trug 70 Prozent der Kosten, 30 Prozent übernehmen die Kooperativen vor Ort. So entsteht eine neue Projektpartnerschaft, die von beiden Seiten getragen wird und für beide Seiten Sinn macht.“


Dorf Tchwelewogo: Baumwollernte von Frauen

Cote d´Ivoire 2018
SECO unterstützt auch Frauen mit diversen Projekten und wünscht sich, dass mehr weibliche Farmerinnen auch die Baumwollproduktion, nicht nur das Pflanzen und Ernten von Nahrungsmitteln, übernehmen. Ein Beispiel ist die Association der Frauen in dem Ort Tchwelewogo nördlich von Ouangolodougou, im Grenzgebiet zu Burkina Faso. 30 Frauen bearbeiten an zwei Tagen in der Woche die in 2015 mit 1,5 ha gestartete Fläche für ihre eigenen Baumwollernte. Mehr Zeit haben sie dafür nicht, denn sie müssen ja auch noch ihre Familien versorgen: Das Kochen und die Hausarbeit sind auch hier noch Frauensache. Aber sie können sich mit dem Verdienst aus ihrem eigenen Baumwollfeld schöne Stoffe für Kleidung kaufen, und wenn mal die Wasserpumpe kaputt geht, so haben sie mit ihrer Association Geld für die Reparatur. So lächelt auch Ouattara Aminata, 37 Jahre alt und zweite Vorsitzende der Association, und beschreibt ihr Ziel: „In 2018 haben wir schon zwei Hektar bewirtschaftet - und in Zukunft vielleicht drei, vier oder fünf Hektar? Wir werden sehen…“.
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